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Background-Info zum Video „Wie ich Pärchen fotografiere“

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Die meisten von Euch werden es schon über den Newsletter und Social Media mitbekommen haben, dass Anfang der Woche mein neues Videotutorial „Wie ich Pärchen fotografiere“ erschienen ist. Ich wollte in diesem Blogpost noch einmal etwas auf die Hintergründe und die Entstehung eingehen.

Seitdem ich mich als Fotograf selbstständig gemacht habe, war die Hochzeitsfotografie ein wichtiges Standbein. Ich kann mich noch daran erinnern was ich alles für Gedanken vor meiner ersten Hochzeit hatte. Scheinbar schwebt jedem Anfänger im Kopf rum: „Was, wenn ich das verkacke?“. So ging es mir wohl auch. Heute lache ich darüber, aber es gehört wohl zur Entwicklung dazu. Hochzeitsfotografen werden ja gerne etwas von den coolen Kollegen belächelt. Keine Ahnung warum, aber Hochzeitsfotograf klingt auch nicht wirklich nach Rockstar. Mittlerweile bin ich aber fest davon überzeugt, dass gute Hochzeitsfotografen die besten, flexibelsten und universellsten Fotografen sind. Man hat keine Topmodels, die Locations sind oft nicht die hübschesten und das Brautpaarshooting findet meistens in der Mittagssonne zwischen 13:00 und 16:00 Uhr statt. Für große Orgien mit Licht, Reflektoren und Diffusoren ist meistens keine Zeit. Du hast dann im Normalfall etwa eine Stunde, um Bilder zu machen, die für die nächsten 50 Jahre irgendwo an der Wand hängen.

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Vor meiner ersten Hochzeit habe ich mich mit einem Probeshooting oder Engagement-Shooting vorbereitet. Die Portraitbilder mit dem Brautpaar sind die Messlatte, die kommen an die Wand, werden bei Facebook gepostet. Ich traf mich mit dem Paar und wir machten in einem Bielefelder Park ein paar Probefotos. Da konnte ich ein paar Bildideen ausprobieren und das Paar wusste dann auch schon mal, was auf sie zukommt. Kleine Anekdote dazu: Damals habe ich den Termin vergeigt und ich stand meinem damaligen Helfer Pablo eine Woche zu früh im Bielefelder Bürgerpark. Waren ja auch nur rund 260 km aus Hamburg. Haha, wie gut, dass ich nicht eine Woche zu spät war. Ganz schön peinlich.

Was anfangs als Netz und doppelter Boden gedacht war, entwickelte sich schnell zu einem beliebten Part meines Hochzeitspaketes. Viele Paare haben kaum professionelle Fotos von sich. Die Bilder in Freizeitklamotte waren fast beliebter als die späteren Hochzeitsfotos, da sie meistens auch viel entspannter sind. Irgendwann fragte das erste mal ein Pärchen an, ob sie solche Fotos denn auch haben könnten, wenn sie nicht heiraten würden. Haha, na klar geht das. Eigentlich ist es naheliegend, aber damals kam ich nicht auf die Idee Pärchenshootings als eigenes Ding anzubieten. Mittlerweile mache ich mehr Pärchenshootings als Hochzeiten. Das liegt auch daran, dass so ein Shooting halt nur ca. 1,5 bis 2 Stunden dauert und auch in der Woche gemacht werden kann. Hochzeiten sind ja leider meistens am Wochenende und irgendwann sehnt man sich danach auch mal im Sommer einen Samstag frei zu haben.

Lange Rede, kurzer Sinn, die Pärchenfotografie ist ein wichtiger Teil der Hochzeitsfotografie und auch ohne Hochzeit gibt es tolle Bilder. Am schönsten daran ist meistens die Freude der Paare über die Fotos. Dieser Moment, wenn sie das erste mal die Bilder sehen, ist unbeschreiblich. Daher wollte ich schon lange ein Videotutorial darüber machen und habe lange überlegt, wie ich es am besten anstelle.

Wenn ich Paare fotografiere ist mir die Location nicht so extrem wichtig. Viel wichtiger ist das Licht an der Location. Besonders auf Hochzeiten muss ich in kurzer Zeit Ideen entwickeln, die sich hier und jetzt umsetzen lassen und auch ohne theatralischem Sonnenuntergang super Ergebnisse liefern. Bei den Pärchenshootings mache ich immer einen kleinen Spaziergang mit den Paaren und gucke dabei, was ich an Locations und Motiven finde. Mit der Zeit baut sich dabei ein grosses Sammelsurium an Ideen auf, so dass man irgendwann an so ziemlich jedem Ort gute Ergebnisse produzieren kann. Neben den vielen Ideen, die ich während des Shootings abrufe, ist aber auch die Kommunikation mit dem Paar superwichtig. Es handelt sich nun mal nicht um Supermodels. Meistens hat man es mit Unsicherheit zu tun, die man dem Paar nehmen muss. Darum ist mein oberstes Ziel auch nicht gute Bilder zu machen, sondern gemeinsam mit dem Paar Spaß und eine gute Zeit zu haben. Wer Spaß hat, wird irgendwann auch locker und dann bekomme ich meine Bilder ganz automatisch. Ich kann zwar Licht, Location und Bildaufbau als Rahmen vorgeben, aber ausfüllen müssen ihn die Paare selbst. Am liebsten mache ich dabei Bilder im Lifestyle-Stil, wo ich eher Beobachter bin und die Paare sich mit sich selbst beschäftigen. Einfacher gesagt als getan, wenn man weiss, dass eine Kamera auf einen gerichtet ist. In dem Tutorial geht es vor allem um Bildideen, die ich an verschiedenen Locations mit drei unterschiedlichen Paare umsetze. Es ist kein Tutorial im Stil von „Ihr müsst das so und so machen, damit ihr das Bild bekommt“, sondern mehr ein Blick über meine Schulter. Mit allen drei Paaren haben wir vorher nicht geübt und alle hatten nur sehr wenig Erfahrung vor der Kamera. Am wichtigsten dabei: Alle hatten aber richtig Lust auf Fotos. Das ist ein Aspekt, den ich immer wieder betone. Wenn jemand keine Lust aufs „fotografiert werden“ hat, dann sieht man das den Bildern an.

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Ich bin auch kein Freund davon anderen meine Art zu Fotografieren aufzudrücken. Jeder muss seinen Stil finden. Das Tutorial ist als Ideenpool gedacht aus dem man sich die interessanten Parts heraus pickt und in die eigene Fotografie integriert. Ihr werdet einiges toll finden und einiges nicht so gut. Manchmal werdet Ihr zustimmend nicken und an anderen Stellen mit dem Kopf schütteln. Die Technik spielt in diesem Video eine untergeordnete Rolle, da ich davon ausgehe, dass die Käufer mit der Kamera umgehen können. Es kommt lediglich natürliches Licht zum Einsatz und ich verwende ausschließlich Festbrennweiten. Aber auch das ist kein Gesetz, sondern einfach meine Art. Ich versuche bei den einzelnen Bildideen aber auch immer auf das Licht einzugehen und zu erklären warum ich das Bild an der Stelle mache. Meistens wähle ich die Perspektive nach dem Sonnenstand aus.

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Wir haben drei Tage mit drei Pärchen fotografiert. Dabei haben wir knapp 500 GB an Videodaten produziert. Wie immer haben wir mit GH4-Kameras gedreht, die haben sich dafür bewährt. Meistens kommen zwei Kameras zum Einsatz, damit man auch mal im Schnitt den Kamerawinkel wechseln kann. Eine steht fix auf einem Stativ und die andere ist auf der Schulter oder auf einem Gimbal. Dennoch kommt es mal vor, dass zu einem Zeitpunkt keine Kamera ein optimales Bild liefert. Dann ist auch mal etwas unscharf oder es wackelt. Glaubt mir, ich ärgere mich darüber selbst am meisten. Schön ist auch, wenn man sich die Videos fünf mal komplett angesehen hat und dann gleich nach den ersten Downloads der Hinweis kommt, dass ich in Kapitel 5 bei 6:34 plötzlich auf dem Sofa sitze, statt am Anleger rumzulaufen. Ärgerliche Fehler, die aber zum Glück kein Beinbruch sind und dann nachträglich korrigiert werden. Wir sind weit davon entfernt perfekt in der Produktion zu sein. Die größte Herausforderung bei solchen Projekten bleibt es aber, es auch zu Ende zu bringen. Irgendwann den Punkt zu finden, wo man sagt: „Das lassen wir jetzt so, hau raus das Ding“, ist nicht einfach. Ich bin aber auch sehr dankbar mittlerweile tolle Leute zu haben, auf die ich mich verlassen kann, so dass ich mich nicht mehr um den Dreh als solches kümmern muss, sondern mich auf den Inhalt konzentrieren kann. Gleichzeitig vor und hinter der Kamera zu stehen ist anstrengend und nicht gut für’s Ergebnis.

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Was uns leider fehlt sind ein paar schöne Making-Of Fotos. Das vergesse ich immer wieder. Dabei mag ich so ein bisschen „Behind the scenes“ immer sehr gerne, vor allem auch als Erinnerung für’s Team. Nächstes mal müssen wir wohl mal einen Fotografen nur für Making Of mitnehmen. Schade, ich würde Euch gerne davon ein paar Bilder zeigen.

Ich hoffe, dass Euch das Ergebnis gefällt und ihr aus dem Video viele Ideen rausziehen könnt. Wie immer gilt in der ersten Woche der Einführungspreis. Hier noch mal der Link in den Shop.

Ganz großer Dank geht an das Team. Beim Dreh bin ich manchmal so unter Strom, dass ich nicht auszuhalten bin. Aber ohne die Leute um mich herum, wäre ich nichts und es würde nichts funktionieren. Großen Dank auch an Euch. Ich bin so unendlich dankbar, dass ich es aus eigener Kraft schaffe diese Videos zu produzieren und sich genug Käufer finden, dass es sich rechnet. Ich kann gar nicht oft genug sagen, wie dankbar ich dafür bin. Mir ist klar, dass das eine Ausnahmesituation ist und es mir überdurchschnittlich gut geht. Leider vergisst man das schnell mal. Nicht abhängig von irgendwem zu sein, ist für mich das Allergrößte. Danke!

So, genug geschnackt. Sollten eigentlich nur ein paar Zeilen werden 😉 Hier noch ein paar Bilder aus dem Tutorial.

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Bearbeitungszeit von Bildern

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Ich möchte ein paar Worte über die Bearbeitungszeit von Bildern verlieren, da ich immer mal wieder höre, dass Fotografen teilweise mehrere Monate benötigen, um die Fotos fertig zu stellen. Natürlich kenne ich die Umstände nicht, warum es evtl. bei einigen länger dauert, aber ich bin der Meinung, dass die Zeit zwischen Fotoshooting und Abgabe ein wichtiger Teil des „Erlebniss Fotoshooting“ ist und ein Faktor für die Zufriedenheit (oder Unzufriedenheit) der Kunden oder Models sein kann.

Zunächst mal ist es von mir so eine Eigenheit, dass ich es hasse unbearbeitete Shootings rumliegen zu habe. Ich mag es einfach nicht, das nächste Shooting anzufangen, wenn das vorherige noch nicht abgeschlossen ist. Besonders bei Hochzeiten wurmt es mich, weil ich dann das Gefühl habe, vor mir stapelt sich ein riesiger Berg Arbeit auf. Ich will das einfach weg haben. Das wiederum ist natürlich von Vorteil für alle Beteiligten, die auf die Bilder warten, aber auch so ein Tick von mir.

Am wichtigsten finde ich aber die Euphorie aus einem Fotoshooting nicht verfliegen zu lassen. Solange man das gemeinsam erlebte noch spürt, möchte ich mir die Bilder anschauen. Am nächsten Tag bin ich noch voll drin und die Motivation für die Bearbeitung ist bei mir am höchsten. Da geht es viel schneller, als wenn die Bilder erst mal in meinem Kopf nach hinten wandern. Daher bin ich meistens schon am nächsten Tag dabei die Bilder zu sichten und zu sortieren. Die erste Auswahl steht relativ fix. Allerdings ist die noch nicht so eng gesetzt, denn andererseits hilft auch manchmal etwas Abstand um die Bilder besser beurteilen zu können. Auch wenn ich fix mit der Bearbeitung bin, so muss ich manchmal noch eine Nacht drüber schlafen.

Mir fällt es auch viel einfacher, die Bilder möglichst direkt nach dem Shooting zu bearbeiten. Besonders die Bildauswahl fällt mir dann deutlich leichter. Ich weiss ja in etwa was ich fotografiert habe und welche Bilder mich schon auf der Kamera geflasht haben. Die muss ich dann sofort angucken und kann auch direkt andere rausschmeißen. Lasse ich aber Bilder erst mal zwei Wochen liegen, dann muss ich mich nahezu aufraffen für die Bildauswahl. Übrigens ist das auch auf Reisen so. Ich könnte niemals alle Bilder erst sammeln und dann nach meiner Rückkehr zu Hause durcharbeiten. Der Berg würde mich abschrecken. Ohje, wenn ich mir vorstelle mit mehreren tausend Bildern von einer Reise zurück zu kommen und dann ganz vorne anzufangen, Hilfe! Daher habe ich immer ein Laptop dabei und gucke früh morgens oder abends kurz durch. Meistens komme ich dann mit einer fertigen Auswahl wieder nach Hause.

Ich fühle mich auch gegenüber dem Model in der Bringschuld die Bilder schnell abzuliefern. Jeder hat seinen Part bei einem Shooting und man kann bei freien Arbeiten, Tests und TfP erwarten, dass jeder seinen Teil zeitnah dazu beiträgt. Wenn ein Fotograf sich dann beliebig lange Zeit lässt, finde ich das aus Sicht des Models, der Visagistin und Stylistin eine Frechheit. Manchmal lese ich dann einen Post in dem sinngemäß steht: „Sorry Leute, aber vor lauter Shootings in den letzten Wochen bin ich nicht zur Bearbeitung Eurer Bilder gekommen“. Da denke ich mir doch, dass der Fotograf mal das ein oder andere Shooting auslassen sollte, um seine Hausaufgaben zu erledigen. Das sind für mich die Kleinigkeiten, die den Hals anschwellen lassen. Jeder freut sich auf die fertigen Bilder und möchte diese auch verwenden. Womit nimmt sich ein Fotograf das Recht heraus zu entscheiden, wann die Bilder fertig zu sein haben? Er erwartet ja auch Pünktlichkeit vom Model und ebenso eine pünktliche Bezahlung vom Kunden.

Ob es sich um eine freie Arbeit oder einen bezahlten Job handelt, finde ich dabei unerheblich. Als Berufsfotograf sollte man natürlich zusehen möglichst schnell zu liefern. Ich zumindest schreibe die Rechnung erst, wenn die Bilder abgeliefert wurden und der Kunde zufrieden ist. Da wäre es schon blöd, das Zeug zu lange liegen zu lassen. Normalerweise vereinbart man mit dem Kunden aber auch eine Deadline. Davon unabhängig, will ich das Zeug erledigt haben. Ich habe aber auch schon von Kunden gehört, dass sie ihren bisherigen Fotografen gewechselt haben, weil sie einfach zu lange auf die Bilder gewartet haben. Da frage ich mich, wie die Kollegen überleben.

Natürlich ist nicht jeder Fotograf so schnell, dass er die Bilder gleich am nächsten Tag abliefern kann. Manch einer werkelt gerne etwas länger in der Postproduktion rum. Na klar lässt sich die Bearbeitung von Bildern leichter schieben als der nächste Termin. Alles ok, wegen ein paar Tagen wird auch niemand meckern. Was man aber evtl. auch bedenken sollte, ist die Erwartungshaltung des Models. Stellt Euch vor Ihr wartet vier Wochen auf die Bilder und bekommt dann drei Fotos geliefert. Wenn diese drei Bilder Euch dann nicht richtig vom Hocker hauen, dann ist Enttäuschung vorprogrammiert. „Was hat der nur die ganze Zeit gemacht?“, fragt man sich da. Ich schicke daher auch gerne schon am nächsten Tag ein paar Previews, vielleicht auch schon das erste fertig bearbeitete Foto. Vielleicht fand das Model das Shooting ja so toll, dass es gleich etwas darüber posten möchte.

Ich möchte niemandem vorschreiben wie er seinen Workflow organisiert und wann Bilder bearbeitet und abgegeben werden. Ich möchte Euch nur mal zu denken geben, welche Auswirkungen das evtl. haben kann und wie es auf die Beteiligten wirkt. Werden Bilder erst nach Wochen oder Monaten abgegeben, so spricht sich das vielleicht auch rum. Manch hohe Tagessätze eines Fotografen sind auch nicht nur durch die Bilder bestimmt, sondern weil der Fotograf zuverlässig abliefert. Für Kunden ein wichtiges Kriterium. Wenn ein Fotograf nicht mindestens das Kaliber eines Peter Lindbergh hat, dann wäre ich nicht bereit die Allüren hinzunehmen und auf die Fotos lange zu warten. Das ist natürlich gerade im TfP-Bereich doof, wo man ja auch ein wenig aufeinander angewiesen ist. Ist halt mehr Hobby. Da kann man nicht einfach damit drohen den Fotografen zu wechseln oder nicht zu zahlen. Aber diese kleinen negativen Erlebnisse brennen sich komischerweise mehr im Hirn ein, als die vielen positiven und geredet wird natürlich auch viel lieber über alles, was schief gegangen ist.

What’s in my travel bag – Januar 2017

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What's in my bag

Ich geb’s ja zu. Gerne schaue ich mir diese „What’s in your bag“-Posts an. Irgendwie ist es dann doch interessant, was Fotografen so mitnehmen. Mich interessiert da vor allem, was auf Reisen mit dabei ist. Dabei finde ich die Fotoausrüstung selbst gar nicht so spannend, sondern eher das Zeug drumherum. Ja, da kommt dann wieder der Gadget-Freund durch. Morgen geht es nach Kuba und ich habe meine Tasche bereits gepackt. Zeit auch mal wieder einen entsprechenden Post rauszuhauen. Here it is:

  • ONA Camp Bay Fotorucksack. Mein Bericht dazu. Der Rucksack ist mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen. Es geht alles rein, auch das 15″ Macbook. Außerdem sieht er nicht aus wie ein Fotorucksack. Das Ding ist robust und hat sich auf den letzten Reisen sehr bewährt.
  • Leica M mit Summilux 35, Summilux 50 und Summicron 75 mm. Hier mein Bericht zur Leica M (Typ 240). Mittlerweile kann ich wohl sagen, dass ich fast komplett auf Leica umgestiegen bin. Zwar besitze ich auch noch die Nikon D750 und die OM-D, aber momentan macht mir die Leica einfach mehr Spaß.
  • Leica Q. Wenn ich am Zielort angekommen bin, nehme ich nicht immer alles mit. Abends hänge ich mir meistens nur die Leica Q um. Dazu habe ich auch einen Artikel verfasst.
  • DJI Osmo (Amazon-Link) für kleine Filmaufnahmen zwischendurch. Ich besitze auch die Osmo Mobile. Allerdings fehlt der ein externer Mikroeingang, den ich doch oft brauche.
  • ND-Filterset für die DJI OSMO. Zum filmen wichtig. Amazon-Link
  • GoPro Hero 5 black (Amazon Link). Die Kamera nehme ich für kleine Zeitraffer oder auch als zweite Filmkamera. Man kann sie auch mal mit ins Wasser nehmen. Aber ehrlich gesagt kann ich die GoPro 5 nicht empfehlen. Die Neuerungen gegenüber der 4 sind marginal. Das Gehäuse eher eine Fehlkonstruktion. Man bekommt z.B. die Speicherkarte nicht mehr raus, wenn die GoPro in dem Gehäusekäfig sitzt, weil die Karte nun unten mit beim Akku steckt, statt an der Seite. Kamera ist nicht schlecht, aber die 4 tut es auch.
  • Rode SmartLav+ (Amazon-Link). Ein kleines Lavaliermikrofon, das ich ursprünglich zur Aufzeichnung von Ton mit dem Smartphone gekauft habe. Verwende ich nun aber auch als externes Mikro für die Osmo.
  • Bose QuietComfort 35 Kopfhörer (Amazon-Link). Einen Kopfhörer für über 300 Öcken? Hätte ich nie gedacht. Wenn man aber viel fliegt und versucht zu schlafen, ist das Ding Gold wert. Sobald man ihn aufsetzt und einschaltet werden sämtliche Umgebungsgeräusche unterdrückt. Das funktioniert extrem gut. Damit kann ich sogar im Flieger schlafen. Manchmal setze ich das Ding einfach ohne Musik auf und habe meine Ruhe. Klasse Technik.
  • Manfrotto Pixi Stativ (Amazon-Link). Das einzige Stativ, das ich noch auf Reisen mitnehme. Hat sich super bewährt. Ist zwar klein, aber irgendwas findet man immer, wo man es drauf stellen kann. Ich mag die erste Version lieber. Das neue Pixi ist mir schon wieder zu groß und wurde daher zurück gegeben.
  • USB 5x Ladegerät (Amazon-Link). Mittlerweile lässt sich so ziemlich alles über USB mit Strom versorgen oder aufladen. Daher habe ich immer ein Ladegerät mit 5 USB-Buchsen dabei.
  • Powerbank 10.000 mAh (Amazon-Link). Ein bisschen Notstrom für das Handy kann man immer gebrauchen. Außerdem versorge ich damit die GoPro bei Zeitraffern. Powerbanks gibt es wie Sand am Meer. Ich habe zwei von Anker. 10.000 mAh reichen vollkommen.
  • Macbook Pro 15″. Ich sichte und bearbeite meine Bilder immer direkt auf der Reise. Meistens am gleichen Tag. Es würde sich sonst einfach zu viel ansammeln. Außerdem muss ich als Selbstständiger auch unterwegs mal Emails checken und mich ein wenig um das Social Media Gedöns kümmern. Eigentlich ist mir das 15″ etwas zu groß zum reisen, aber extra ein kleineres nur für die Reise ist mir dann doch zu viel, weil ich es sonst nicht nutzen würde.
  • Ersatzakkus und Speicherkarten erfordern wohl keiner weiteren Beschreibung.

Nicht im Bild ist die Zirkeltraining-Tasche, die ich im Koffer mitnehme. Das ist dann meistens vor Ort die Tasche für die Tagestrips, wenn ich nur die Kameras mitnehme. Da geht genug rein.

Was dabei ist, ändert sich natürlich von Reise zu Reise. Kommt halt auch drauf an, was ich vor habe. Im Grunde würde ich wohl mit der Leica Q mit ihren 28 mm und der M mit 50 mm auskommen. Da es bei mir aber selten reiner Urlaub ist und ich fast jede Reise auch damit verbinde dort fürs Blog oder mein Magazin zu fotografieren, nehme ich automatisch mehr Zeug mit. Am Ende von fast jeder Reise steht dann wieder einmal die Erkenntnis, dass einiges von dem Zeug gar nicht in Verwendung war.

Auf der Suche nach dem perfekten Kamera-Gurt

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Heute möchte ich Euch ein Projekt vorstellen, das nun schon seit einigen Monaten ein wenig unter dem Radar läuft. Es gab schon mal einen Teaser im Newsletter, aber so richtig raus gelassen habe ich es noch nicht.

Der Kameragurt ist ja wahrscheinlich mit das beliebteste Zubehörteil, was man für die eigene Kamera anschaffen kann. Gurte sind nicht nur funktional, sie sind auch ein Stück weit Schmuckstück, für einige sogar Sammlerobjekt. Und jetzt mal ehrlich Leute: Wie viele Gurte habt Ihr selbst? Ich besitze mehr als ich Kameras habe und den wirklich perfekten gibt es leider auch nicht.

Letzten Sommer habe ich damit begonnen einen eigenen Kameragurt zu entwickeln. Jaja, es gibt Kameragurte wie Sand am Meer, werdet Ihr denken. Was muss der Paddy nun auch noch einen machen? Es gibt wirklich schöne Gurte in allen möglichen Ausführungen. Manche schmücken mehr, andere sind auf Funktionalität ausgelegt. Herausstellen möchte ich hier den Gurt von meinem Freund Thomas Leuthard, den ich selbst in verschiedenen Ausführungen besitze. Was mich aber an den meisten schönen Kameragurten stört ist, dass sie nicht schnell und einfach zu lösen sind. Ja, auch da gibt es etwas, z.B. von Peak Design. Ich wollte aber einen edlen Ledergurt mit Schnellverschluß, der durchgehend aus Leder ist und nicht unten mit einem Stoffband zur Befestigung arbeitet. Die meisten wirklich schönen Gurte haben einen einfachen Schlüsselring. Die sind super, wenn man den Gurt nie abmacht, aber unpraktisch wenn man ihn oft lösen möchte. Als mir dann eines Tages langweilig war, habe ich gemeinsam mit Maria angefangen selbst etwas zu basteln.

Dabei herausgekommen ist ein Design mit einem Karabinerhaken als Befestigung. Man befestigt einmalig einen Schlüsselring an der Öse der Kamera und kann dann den Gurt einfach über den Ring schieben und mit dem Karabiner sichern. Leider funktioniert die Befestigung nicht für alle Kameratypen, aber darum kümmere ich mich später. Hat man das ein paar mal gemacht und ist das Loch im Gurt etwas weicher geworden, geht das ruckzuck. Auf der Straße trage ich die Kamera sehr gerne am klassischen Gurt um den Hals oder über der Schulter. Habe ich jedoch ein People-Shooting, dann stört der Gurt und muss sich schnell abnehmen lassen. Nach sechs Versionen hatten wir einen ersten Prototypen, der noch nicht besonders hübsch war, aber zumindest funktionierte.

Leuthard-Strap und mein Gurt

Neben dem Leuthard-Strap. Mein Gurt ist so lang, dass man ihn diagonal über der Schulter tragen kann.

Was angefangen hat als kleines Projekt für den Eigenbedarf, wurde schnell größer. Ich habe zwei Leder verwendet, die aufeinander genäht werden. Das sieht zum einen nett aus, ermöglicht aber auch mit weichem Leder auf der Trageseite zu arbeiten. Da muss man aber beim Lederhöker immer gleich ganze Häute kaufen und hat schwuppdiwupp 30 Gurte rumliegen. Die Naht hält beide Leder zusammen und ist ein zusätzliches Zierelement. Ich habe aber auch schnell gemerkt, dass ich mit meinen Möglichkeiten nicht in der Lage bin eine Qualität herzustellen, die mir selbst genügt. Für die Naht fehlte uns einfach auch die richtige Maschine. Nachdem ich etwa 25 Gurte auf den Müll geworfen hatte, habe ich mich auf die Suche nach einem Auftragsfertiger gemacht und sogar einen in Norddeutschland gefunden. Dort sind sie in der Lage top Qualität zu fertigen und konnten mich vor allem auch noch für weitere Optionen (Handschlaufe) und Veredelungen beraten. Das war super, denn eigentlich habe ich ja absolut keine Ahnung von Leder und dessen Verarbeitung. Auch wenn ich gerne die ersten Prototypen selbst gebastelt habe, waren die eigenen Grenzen schnell klar. Gut, dass keine Kamera lief, als ich bei den ersten Versuchen vor Wut die Werkzeuge durchs Studio geschmissen habe 😉

Der größte Knackpunkt aber war die ganze Zeit über der Karabinerhaken. Der ist zwar funktionell, aber hat mir nie richtig gefallen. Es ist ein billiges Ding aus dem Internet, den man überall bestellen kann. Er funktioniert, ist aber hässlich. Die Suche nach einer Alternative hat sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Der Haken muss absolut zuverlässig sein und soll obendrein auch noch gut aussehen. Mit dem hier noch abgebildeten gab es leider schon einen Unfall. Er hat sich bereits einmal gelöst und geöffnet. Nicht so schön, wenn die Kamera der Schwerkraft erliegt. Hier ist das Testen superwichtig. Nun ist aber Ersatz gefunden und ich bin guter Hoffnung, dass es das letzte Puzzleteil ist.

Entwicklungsschritte des Kameragurtes

Da waren wir schon bei der achten Version.

Da ich sehr viel für mein Schiffsprojekt unterwegs war, fehlte mir die Zeit das Projekt weiter voran zu treiben. Dafür konnte ich aber die ersten Prototypen ausgiebig im Reportage-Einsatz testen. Zwei Gurte sind mit mir von Singapur nach Shanghai und von Valparaiso nach Cartagena gereist. Ich habe sie durchgeschwitzt, klitschnass gemacht, in die Sonne gelegt und bin mit ihnen durch das ganze Schiff geklettert. Für mich war es wichtig, dass die Kameragurte auch was taugen und ich ihnen meine Leica anvertrauen kann.

Leider bin ich noch nicht ganz fertig mit der Entwicklung. Ich warte nun auf die nächsten Muster, bin aber guter Dinge, dass ich da in den nächsten Wochen etwas zeigen kann. Was anfangs ein persönliches Projekt wurde, ist größer geworden. Die Qualität, die ich mir wünsche, muss ich von Leder-Spezialisten anfertigen lassen, es müssen extra Werkzeuge angefertigt werden und das wiederum geht nur bei größeren Stückzahlen. Also habe ich mir überlegt einen eigenen Gurt in Kleinserie fertigen zu lassen. Vielleicht wird es unterschiedliche Farbvarianten geben, vielleicht auch unterschiedliche Längen und Breiten. Aber die erste Version wird erst einmal genau so, wie ich mir den Gurt vorstelle, bevor es Varianten gibt. Möglichkeiten haben wir hier ohne Ende.

Der fertige Kameragurt

Der Gurt ging mit auf große Reise

Warum erzähle ich das ganze jetzt und hier, wo es doch eigentlich noch ungelegte Eier sind. Manchmal kann man einfach nicht mehr mit den Füßen still halten und muss dann mal erzählen, was einen so treibt. Für mich ist es natürlich auch wichtig ein klein wenig den Puls zu fühlen und ein erstes Feedback einzuholen. Ich glaube nicht, dass ich alleine den perfekten Gurt entwickeln kann. Vielleicht braucht er sogar ein paar Evolutionsstufen. Sowas braucht Feedback von den Usern. Momentan ist der Gurt in einem guten Stadium, aber auch nicht so weit, dass man nichts mehr ändern könnte. Vielleicht habt Ihr ja noch Ideen.

Ich hoffe, dass meine neuen Muster bald kommen und wenn die so sind, wie ich mir das vorstelle, dann wird die Geschichte konkret. Ich hasse es über ungelegte Eier zu reden, da immer etwas passieren kann, das das Projekt scheitern lässt. Aber insgeheim hoffe ich natürlich auch, dass ihr den Gurt mögt und vielleicht heiß drauf seid 😉

Ach ja, der Preis. Sicherlich eine der wichtigsten Fragen. Ich habe eine Preisvorstellung, muss aber noch das Angebot aus der Produktion abwarten. Die können erst genau kalkulieren, wenn ich mich entschieden habe, wie der Gurt genau aussehen soll. Also sag ich erst mal nichts, denn so ein Preis setzt sich immer sehr schnell in den Köpfen fest 😉

P.S.: Bin auch noch auf der Suche nach einer Verpackung. Falls da jemand etwas hat oder Lust auf eine Kooperation hat, dann bitte melden.

Flume – tolle Instagram App für Mac OS

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Heute gibt es seit langem mal wieder eine Software-Empfehlung. Über Instagram muss ich Euch nichts erzählen. Ich nutze es in letzter Zeit regelmäßig. Dort poste ich die meisten meiner Bilder. Mir gefällt vor allem, dass ich die Bilder so schön beisammen habe. Möchte ich mal schnell ein Foto zeigen, suche ich meistens in Instagram. Bisher fehlte mir jedoch eine gute Desktop-App. Ich habe die Bilder vom Rechner exportiert, dann per Airdrop zum Handy geschickt und anschließend mit der Handy-App gepostet. Umständlich. Nun poppte gestern über Twitter ein Hinweis meines alten Gefährten Pablo Heimplatz zu Flume auf, einer Desktop App für den Mac. Musste ich mir gleich mal anschauen.

Wer die Instagram-App auf dem Smartphone kennt, wird sich in Flume gleich zurecht finden. Es ist mehr oder weniger eine Kopie der Handy-App und das finde ich super. Genau das, was ich gesucht habe, ohne den kläglichen Versuch das Rad neu zu erfinden. Was mir vor allem besonders wichtig war, ist die Autovervollständigung beim posten neuer Bilder. Du Tippst einfach #bla und Flume ergänzt es zu #blackandwhite. Cool, wie schnell aus belanglosem „bla“ etwas sinnvolles wird 😉 Ebenso funktioniert das mit Accounts, die man per @-Zeichen markiert.

Besonders bei der Verwaltung von Hashtags habe ich mich bisher immer schwer getan. Einerseits helfen sie, um unter entsprechenden Begriffen gefunden zu werden, andererseits fehlt mir oft die Fantasie um ein Bild mit 30 Hashtags voll zu klatschen. Sieht auch nicht wirklich schön aus, aber so läuft nun einmal das Spiel. Ich verwende keine extra App, um die Hashtags zu verwalten und daher habe ich mich immer auf die Autovervollständigung verlassen.

Einzig die neue Funktion mit mehreren Bildern in einem Post scheint Flume noch nicht zu unterstützen. Ich schätze aber mal, dass das kommen wird. Flume kostet 9,99€, was meiner Meinung nach mehr als gerechtfertigt ist. Ausprobieren könnt Ihr es sogar kostenlos, dann lässt sich allerdings kein Bild posten.

Bei mir geht der Daumen hoch für Flume.

Links

Serviceerfahrungen – Meine und Eure

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Vor etwa zwei Wochen hat meine Leica M10 leider den Geist aufgegeben. Der Verschluß hing und die Bilder hatten schwarze Balken. In dem Moment ist man ja doch erst mal irgendwo zwischen angenervt und geschockt. So viel Kohle und dann geht das Ding nach zehn Monaten kaputt.

Ich habe mich ja mittlerweile daran gewöhnt, dass Geräte kaputt gehen. Dinge können halt kaputt gehen und ich muss auch gestehen, dass ich nicht gerade zimperlich mit meinem Equipment umgehe. Das muss es abkönnen, wenn das Zeug in der Profiliga mitspielen möchte und nicht als reines Sammlerobjekt gelten soll.

Defekter Verschluß

Nun hat man als halbwegs professioneller Fotograf ja Backup und daher sollte eine defekte Kamera einen nicht aus der Bahn werfen. Aber trotzdem habe ich nur eine einzige M10, Backup ist eine M240. Von daher war das erst mal kein Drama, für mich aber auch ein guter Anlass mal den Service von Leica auszuprobieren. Ich bin der Meinung, dass man ein wirklich gutes Unternehmen am Service erkennt. Verkaufen können sie alle, aber Service ist für ein Unternehmen eine lästige Angelegenheit. Das beste Produkt der Welt taugt nicht, wenn das Unternehmen keinen ordentlichen Service dahinter anbietet.

Bei Leica hat mich immer gestört, dass es keinen Professional Service gibt, wie z.B. den NPS bei Nikon oder CPS bei Canon. Kann sein, dass es für die S-Serie einen gibt, aber für die M ist er mir nicht bekannt. Ich habe die Kamera also einfach eingeschickt, direkt zu Leica. Ich hätte auch zum Händler gehen können, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die die Kamera auch einschicken würden. Auf der Webseite gibt es ein Serviceformular, das ich ausgefüllt habe. Darin habe ich den Fehler beschrieben, einen Ausdruck vom fehlerhaften Bild beigelegt und darum gebeten mir ein Leihgerät zu schicken, falls die Reparatur länger als zehn Tage dauern sollte. Ich finde das ist nicht zu viel verlangt.

Nach zwei Tagen habe ich eine Eingangsbestätigung erhalten und noch einen Tag später bekam ich das Protokoll vom Eingangscheck mit dem Hinweis, dass der Verschluß getauscht wird und einige weitere Servicemaßnahmen durchgeführt werden. Nun lag ein Wochenende und ein Feiertag dazwischen. Nach genau zehn Tagen klingelte morgens um 7:30 Uhr der UPS-Mann und ich nahm im Schlüpper meine M10 wieder entgegen. Die Kamera ist repariert, der Verschluß wurde ersetzt und läuft nach einem ersten Test einwandfrei. Dazu sieht die M10 aus wie aus dem Ei gepellt. Sie wurde komplett gereinigt und alle Bedienelemente überprüft. Die ganzen Knöpfe fühlen sich auch an, als wenn sie mistneu wären. Dazu gab es eine Innen- und Sensorreinigung und als Krönung wurde noch der Batteriedeckel gerichtet. Der war mir irgendwann mal unglücklich herunter gefallen und daher ein klein wenig verzogen, wodurch er etwas schwer auf die Kamera ging. Ist nun auch wieder wie neu. Das alles wurde auf Garantie gemacht und hat mich nichts gekostet.

Ich muss sagen, dass ich tiptop zufrieden bin. So muss Service sein. Die Krönung wäre natürlich, direkt ein Austauschgerät zu erhalten, war aber in meinem Fall gar nicht nötig. Ob das kurzfristig möglich ist, kann ich also nicht sagen. Ich habe diese Erfahrung mit dem Service einfach mal aufgeschrieben, da man ja auch mal sagen kann, wenn etwas gut läuft.

Eure Serviceerfahrungen sind gefragt

Da sich aber genau beim Service die Geister scheiden und es unterschiedlichste Geschichten gibt, möchte ich mal fragen, wie Eure Erfahrungen sind. Hattet Ihr schon einen Servicefall? Wenn ja, wie wurde der abgewickelt? Alles top oder lange Wartezeiten und schlechte Reparatur? Gibt es vielleicht richtige Horrorstories? Schreibt doch mal in die Kommentare, wie Eure Erfahrungen sind. Würde mich und bestimmt auch andere Leser interessieren.

Patrick Ludolph, Fotograf aus Hamburg und Gründer von Neunzehn72. Ich mag jede Art von Fotografie, aber ein Mensch muss bei meinen Fotos meistens mit drauf sein.

Gastartikel: Von lauten und leisen Bildern

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Dies ist ein Gastartikel von Philipp Arnold. Ich fand das Thema ganz spannend, denn auch ich kenne das. Manche Bilder schreien einen sofort an, verlieren aber nach einiger Zeit an Kraft. Andere wiederum brauchen eine gewisse Zeit, um ihre Wirkung zu entfalten, sind dann aber dafür um so „langlebiger“. Ich bin gespannt, wie Ihr das Thema findet und freue mich auf Eure Kommentare. Nun aber hat Philipp das Wort:

Kennt ihr das? Manche Fotos springen einem direkt ins Gesicht. Beim Durchschauen der Bilder denkt man sofort „Wow, so ein hammergeiles Bild“. Am Rechner kommt dann der Feinschliff, bisschen Kontrast hier, etwas Schärfen da. An der Ecke schneiden wir noch bisschen zurecht. Perfekt. Bild ist fertig, sieht gut aus. Abspeichern hochladen und alle finden’s toll. Das sind auch solche Bilder, die einem zum Beispiel beim Scrollen durch die Timeline auf Facebook anspringen. Sie bringen uns aus dem Scannen raus und zum Hinsehen.

In der schnellen Social Media Welt, wo die Aufmerksamkeitsspannen kürzer sind als die Abbrennzeit eines Aufsteckblitzes, muss man schon den Holzhammer auspacken und dem Besucher volle Möhre über die Rübe ziehen, damit der was mitkriegt. So ein Bild muss sich anfühlen wie so eine Druckluft-Tröte. Anders geht’s nicht. Es würde einfach untergehen. So ein Bild würde ich mir aber nie im Leben daheim an die Wand hängen. Geschweige denn zwei in einen Raum. Das kommt einem vor als würde in jeder Ecke des Zimmers so ein gelber Minion stehen, der pausenlos nach einem ruft. Da wirste doch bescheuert…

Wahrscheinlich bin ich nicht der beste, um solche Schreihals-Bilder zu zeigen. Aber ich hab auch lautere und leisere. Nehmen wir mal sowas hier. Mein Lieblingsfoto aus einer Serie, die ich im Sommer 2014 fotografiert habe. Hier hat tatsächlich einiges gut gepasst und ja, ich bin schon ein wenig stolz auf das Foto. Ich mag die Bildaufteilung, die drei Bäume sind super und auch das Licht mit der untergehenden Sonne im Hintergrund kommt gut. Ich freu mich auch immer, wenn ich das Bild sehe. Aber so jeden Tag? Bei mir an der Wand? Wär mir glaube ich zu anstrengend.

Zum Glück gibt’s auch leise Bilder. Die drängen sich nicht auf. Die entdecken wir beim Durchschauen erstmal gar nicht. Die fallen uns erst viel später auf. Das liegt einfach am Charakter des Bildes. Leise Bilder sind still, friedlich. So eins kann man sich zuhause hinhängen. Es nervt nicht und drängt sich nicht auf. Macht den Raum aber schöner, besser, angenehmer.

Klar… Das ist wieder mal leichter gesagt als getan und es hat auch ein bisschen mit Zufall zu tun. Aber nicht nur. Schaut doch einfach mal nach den „normalen“ Dingen. Scheinbare Belanglosigkeiten. Es müssen nicht immer Extreme sein. Überwältigende Schärfe auf jedem Millimeter. Bombastische Farben. Starke Kontraste.

Meistens sind die leiseren Bilder meine heimlichen Favoriten aus einer Serie (oder einem Urlaub). Auch wenn ich sie nicht als Titelbild für den Blog oder einen Facebookpost nutze. Mein Eindruck ist, dass diese Bilder meistens nur mir gefallen und das ist voll in Ordnung. In den seltensten Fällen sind sie (nach objektiven Kriterien) perfekt. Oft sind sie nicht mal richtig scharf und rauschen tun sie auch.

Das Titelbild hab ich vor drei Jahren im Januar in Frankreich gemacht. Ich war an den Felsen, die man am Horizont sieht, und gerade auf dem Rückweg. Der Wind blies wie verrückt. Zehn Sekunden später fing es an zu schütten. Das Foto hab ich quasi über die Schulter nach hinten gemacht. Es ist nicht perfekt scharf. Was man in der Größe aber nicht sieht. Es ist auch gestalterisch nicht ideal. Recht mittig ohne richtigen Eyecatcher. Trotzdem mag ich es und hab auch einen Druck davon.

Noch ein Beispiel? Ok.

Ein Foto vom Sommer 2013. Eine kleine Schlucht im Pfälzer Wald. Ich stehe mit Kamera und Stativ knöcheltief im Wasser.

Auch das Bild find ich super. Geht nach hinten schön in die Tiefe, hat einen netten Vordergrund. Licht passt auch. Wär mir an der Wand aber auch zu anstrengend. Dann doch lieber so ein kleines Detail.

Gleicher Tag, gleicher Ort. Aber schön unaufgeregt. Details können auch toll sein. Ist aber kein Kriterium für „leise“ Fotos. Siehe erstes Beispiel.
Was können wir daraus jetzt mitnehmen? Schnappschüsse sind die besten? Eher nicht.

Vielleicht einfach nicht jedes Mal nur nach den absoluten Highlights suchen. Nicht jedes Mal höher, weiter, schneller. Manche Fotos muss man auch einfach mal bisschen liegen lassen bis sie wirken. Manche Bilder gefallen mir erst nach dem dritten oder vierten Durchschauen.
Jetzt aber genug von mir. Ich (und Paddy auch, denke ich) bin gespannt, wie ihr das seht. Welche Bilder hängt ihr euch daheim an die Wand? Hat euch davon auch mal eins nach ein paar Wochen genervt?

Mehr Arbeiten von Philipp findet Ihr auf seiner Webseite.

Patrick Ludolph, Fotograf aus Hamburg und Gründer von Neunzehn72.
Ich mag jede Art von Fotografie, aber ein Mensch muss bei meinen Fotos meistens mit drauf sein.

10 einfache Tipps für natürliche Portraits

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Ich habe mal ein paar kleine Tipps zusammen getragen, die mir selbst sehr bei der Portraitfotografie helfen. Das sind alles Kleinigkeiten, die man einfach anwenden kann und eine grosse Wirkung haben. Wer schon länger Menschen fotografiert wird sie alle kennen, aber speziell der Anfänger kann sich damit das Leben deutlich leichter machen.

Dieser Artikel ist bereits 2012 erschienen und seitdem einer der beliebtesten Artikel auf diesem Blog. Daher habe ich ihn im Mai 2018 einmal etwas überarbeitet.

An der Stelle sei mir auch der Hinweis auf mein Tutorial „Wie ich Licht sehe“ erlaubt, in dem es um Portraitfotografie mit natürlichem Licht geht.

1. Offene Schatten suchen

Eine der einfachsten und ältesten Weisheiten. Fotografiert nicht in der knalligen Sonne, sondern sucht Euch Schatten. Das Licht ist dort viel gleichmäßiger, Ihr habt keine fiesen Kontraste und keine überstrahlten Flächen von der Sonne. Ausserdem ist es im Schatten viel angenehmer als in der knalligen Sonne, zumindest im Sommer 😉 Sucht Euch sog. offene Schatten. Das sind Flächen, die z.B. durch grosse Wände komplett im Schatten liegen. Dort habt Ihr meistens auch einen grossen Aktionsradius. Auf dem Beispielbild steht links auch noch eine Wand aus Containern, die das direkte Sonnenlicht abhält. Man muss in diesem Licht nicht so sehr darauf achten, aus welcher Richtung man fotografiert.

Ein sog. offener Schatten. Meistens wird er durch eine Wand erzeugt.

Ein sog. offener Schatten. Meistens wird er durch eine Wand erzeugt.

2. Fenster als Lichtquelle verwenden

Ein Fenster wird als Lichtquelle oft unterschätzt. Es gehört zu meinen Lieblingslichtquellen. Man kann mit Tageslicht arbeiten, aber das Licht hat eine klar definierte Richtung. Im Gegensatz zu dem offenen Schatten draussen, kommt das Licht nun gezielt aus der Richtung des Fensters und man hat dazu einen deutlichen Lichtabfall. Da man ein Dach über dem Kopf hat, kann das Licht nicht von oben kommen und so werden Augenränder minimiert. Hängt dann noch eine Gardine vor dem Fenster, ist das Licht richtig soft. Wichtig ist dabei auf die Wände zu achten. Helle Wände reflektieren Licht, dunkle schlucken es. Bei dunklen Wänden hat man deutlich mehr Kontrast im Bild. Steht das Model im Fensterlicht, so hebt es sich richtig gut vom Hintergrund ab.

Fensterlicht von vorne und ein relativ dunkler Raum ergeben einen schönen Kontrast. In diesem Bild ist zudem noch etwas Beleuchtung im Hintergrund, die für eine gemütliche Stimmung sorgt.

Fensterlicht von vorne und ein relativ dunkler Raum ergeben einen schönen Kontrast. In diesem Bild ist zudem noch etwas Beleuchtung im Hintergrund, die für eine gemütliche Stimmung sorgt.

3. Gegen die Sonne fotografieren

Gegenlicht finde ich in vielen Fällen spannender, als direktes Licht von vorne. Meistens bekommt man dadurch mehr Tiefe ins Bild. Man muss aufpassen, dass der Hintergrund nicht komplett ausbrennt. Der Trick dabei ist sich einen Hintergrund im Schatten zu suchen. Wenn zum Beispiel eine Mauer hinter dem Model ist, so ist diese Mauer im Schatten und hat somit auch wieder Zeichnung. Im Beispielbild habe ich einfach ein wenig nach unten fotografiert, um noch etwas Hintergrund zu haben. Hat man nur Himmel drauf, so wird der Hintergrund hoffnungslos überbelichtet.

Bei Gegenlicht macht sich das Model selbst Schatten. Das bedeutet, es bekommt kein direktes Licht ins Gesicht. Das Licht ist meistens sehr schmeichelhaft und außerdem bekommt man so auch in der Sonne die Augen auf. Die Belichtung sollte man auf die Haut des Model einmessen.

Gegenlicht bei aufgehender Sonne. Mehr geht eigentlich nicht ;-)

Gegenlicht bei aufgehender Sonne. Mehr geht eigentlich nicht 😉

4. Keine komischen Posen

Solltet Ihr mal bei professionellen Models irgendwelche abgefahrenen Posen mit S-Kurve, Hohlkreuz oder Händen in der Hüfte gesehen haben, so macht das nicht nach. Bei den meisten Menschen sehen diese unnatürlichen Posen einfach gruselig aus. Habt Ihr kein Model vor der Linse, dann bringt die Menschen in natürliche Positionen. Lasst sie sich irgendwo anlehnen, hinsetzen, aufstützen, auflehnen. Das funktioniert meistens sehr gut. Keep it simple gilt für mich besonders beim Posing. Eine Pose ist eine gute Pose, wenn sie nicht wie eine Pose aussieht. Schwierig hingegen ist es für die meisten Menschen frei in der Gegend zu stehen. Aus dem Grund liebe ich auch Geländer, da kann man sich so schön aufstützen 😉

Wenn Du nicht weisst wohin mit den Händen: Geländer geht immer.

Wenn Du nicht weisst wohin mit den Händen: Geländer geht immer.

5. Geh nah ran

Ein häufig gemachter Fehler ist zu viel auf einem Foto zu zeigen. Von Mutti kommt dann der Spruch: „Da ist ja gar nicht alles drauf“. Bilder auf denen zu viel zu sehen ist, sind meistens langweilig. Die Kunst ist es wegzulassen und zu vereinfachen. Beim Menschen spielt sich alles im Gesicht ab und das besteht aus Augen, Nase und Mund. Niemand braucht die Ohren und die Haare, um Emotionen zu zeigen. Geht mal richtig nah ran und schneidet die Bilder ordentlich an. Ihr werdet Euch wundern welche Wirkung die Fotos auf einmal bekommen. Wer einen Menschen hingegen komplett auf einem Foto abbildet, verschenkt meistens 60 bis 70% des Fotos und muss sich dann natürlich auch um den Hintergrund mehr kümmern 😉

6. Stets bereit sein

Sobald sich die Kamera zwischen Fotograf und Model schiebt, kommt beim Model oft eine gewisse Anspannung auf. Ich habe es oft festgestellt, dass sich der Mensch vor der Kamera in dem Moment entspannt, wenn man die Kamera vom Auge nimmt. Das ist genau der Moment in dem man schußbereit sein muss. Klingt komisch, ist aber eigentlich einfach. Sei bereit sofort wieder abzudrücken. Nimm die Kamera sofort wieder hoch und drück ab, um den Augenblick festzuhalten. Wenn man sich zu lange damit aufhält Bilder durchzuschauen, verpennt man viele gute Situationen. Das folgende Bild entstand in genau so einer Situation. Da erwischt man ein Model dann auch mal in einer untypischen Pose. Klar, dass da schon mal der Fokus nicht sitzt, aber bei dem Bild ist mir das egal 😉

Ich nahm die Kamera runter, Louisa entspannte sich und lachte. Sofort drückte ich ab, wie ein Berserker.

Ich nahm die Kamera runter, Louisa entspannte sich und lachte. Sofort drückte ich ab, wie ein Berserker.

7. Manuell fotografieren oder auch nicht

Manuell zu fotografieren ist sicherlich nichts, womit man zum besseren Fotografen wird. Ich habe jedoch festgestellt, dass ich im manuellen Modus entspannter bin. Ich stelle die Kamera einmal ein und kann mich danach auf das Model konzentrieren. Ich sage dem Model, dass ich kurz die Kamera einstelle und es noch nicht los geht. Dann nehme ich mir die Zeit, um alle Einstellungen vorzunehmen. Danach kann ich sicher sein, dass alle Bilder gleich und korrekt belichtet sind, sofern ich nicht die Location oder die Perspektive wechsle. Ich habe dann nicht permanent die Frage im Hinterkopf, ob mein Belichtungsmesser nun auch wirklich tut, was ich denke, das er tun sollte. Verwende ich die Blendenpriorität, so kann es sein, dass die Belichtung schwankt, sobald ich die Kamera nur ein paar Zentimeter bewege.

ABER: Solltest Du noch nicht so sicher im Umgang mit der Kamera sein und Dir die Einstellung möglicherweise Streß bereiten, dann verlass Dich ruhig auf die Automatik der Kamera. Der Vorteil ist, dass sie höchstwahrscheinlich nie so daneben liegt, dass man das Bild nicht später noch retten kann, sofern Du in RAW fotografiert hast. Zwar ist es erstrebenswert schon beim Fotografieren die richtige Belichtung zu treffen, aber gerade für Anfänger kann es hilfreich sein, sich erst einmal komplett auf das Model zu konzentrieren.

2. ABER: Auch ich verwende dennoch häufig den A-Modus, vor allem bei Reportagen. Also immer dann, wenn ich mich voll auf das Geschehen konzentrieren will. Dann vertraue ich auf die Kameraautomatik.

8. Den ersten Gedanken über Bord werfen

Du siehst eine coole Wand und oft ist der erste Gedanke das Model direkt davor zu stellen und frontal drauf zu halten. Ja, das kann man machen. Aber die gleiche Location bietet oft noch viel mehr Möglichkeiten. Bewege Dich um das Model herum, gehe nah ran oder weiter weg und überlege, was Du noch alles machen kannst. Oft ist der erste Gedanke auch der offensichtlichste. Das Foto würden die meisten Fotografen machen. Aber erst, wenn Du Dich anstrengst und über eine zweite oder dritte Möglichkeit nachzudenken, wird es meistens kreativ.

Der erste Gedanke ist meistens die Wand als einfachen Hintergrund zu nehmen.

Der erste Gedanke ist meistens die Wand als einfachen Hintergrund zu nehmen.

Man kann sich aber auch einfach um das Model herum bewegen und schon hat man ein komplett neues Bild.

Man kann sich aber auch einfach um das Model herum bewegen und schon hat man ein komplett neues Bild.

9. Die 2/3-Regel einsetzen

Man kann es nicht oft genug sagen. Die 2/3-Regel ist meiner Meinung nach die wichtigste Regel beim Bildaufbau überhaupt. Jeder, der schon länger fotografiert benutzt sie ganz intuitiv und unterbewusst. Achtet mal darauf, wie viele Bilder der 2/3-Regel entsprechen. Natürlich kann man diese Regel auch mal brechen und natürlich gibt es viele andere Möglichkeiten ein Bild aufzubauen, aber die 2/3-Regel ist für mich die Mutter als Bildgestaltungsregeln. Ich verwende die 2/3-Regel gerne im Querformat bei der Menschenfotografie, da ich damit mehr Raum habe und dem Bild einen Kontext gebe. Die Umgebung ist oft wichtiger Teil meiner Bilder und erzählt ein Stück weit die Story dahinter. OK, das ist jetzt nicht das, was man als natürliches Portrait bezeichnen würde, aber Ihr wisst was ich meine 😉

Eine traumhaft schöne Frau. Aber erst durch den Hintergrund bekommt das Bild eine Geschichte.

Eine traumhaft schöne Frau. Aber erst durch den Hintergrund bekommt das Bild eine Geschichte.

10. Aus der Bewegung fotografieren

Wenn es um natürliche Posen geht, dann fotografiere ich die Menschen gerne aus der Bewegung heraus. Lasst sie doch einfach gehen, von Euch weg, zu Euch hin, an Euch vorbei. Bewegt Euch um die Menschen herum und fotografiert dabei. So bekommt man unzählig viele Blickwinkel und oft Bilder, die deutlich lebendiger sind, als wenn man jemanden statisch aufstellt. Ich denke auch, dass es für viele Menschen einfacher ist sich vor der Kamera zu bewegen, statt nur still da zu stehen. Wenn Ihr dazu noch mit etwas längeren Belichtungszeiten spielt, gibt es sehr dynamische Fotos.

Aus der Bewegung heraus mit 1/15s fotografiert.

Aus der Bewegung heraus mit 1/15s fotografiert.

Das waren nur ein paar kurze Einstiegshilfen, die Euch vielleicht am Anfang etwas unter die Arme greifen. Viel Spaß beim Ausprobieren.

Was mir gerade beim Anschauen der Bilder auffällt: In allen Fotos, außer dem Titelbild, gucken die Protagonisten nach links. Komisch, fragt mich nicht wieso das so ist 😉

Patrick Ludolph, Fotograf aus Hamburg und Gründer von Neunzehn72.
Ich mag jede Art von Fotografie, aber ein Mensch muss bei meinen Fotos meistens mit drauf sein.
Folgt mir gerne auf Instagram. Da gibt es die meisten aktuellen Fotos.


Welche Fotos (mir) wirklich wichtig sind

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Ich melde mich aus einer kleinen Blog-Sommerpause zurück. Ich habe zwar sehr viel geschrieben, jedoch nicht für das Blog, sondern für mein neues Buch, das höchstwahrscheinlich im September erscheinen wird. Aber dazu dann zu gegebener Zeit mehr. Anfang August war die Fotoschnack Ahoi Workshopreise nach Hamburg, die ich gemeinsam mit Gunther organisiert und veranstaltet habe. Darüber werden wir sicherlich auch im nächsten Fotoschnack berichten. Ein Thema möchte ich hier jedoch aufgreifen, über das ich in letzter Zeit immer wieder nachgedacht habe. Welche Fotos sind mir eigentlich wirklich wichtig?

Mit der Fotoschnack-Gang waren wir vier Tage in Hamburg unterwegs und haben natürlich viele bekannte und auch unbekanntere Spots abgegrast. Dabei sind viele schöne Bilder rausgekommen. Aber so richtig eskaliert ist alles, als wir am zweiten Abend den Elbstrand ansteuerten und dann ein Teil der Gruppe direkt zur Abkühlung in die Elbe gesprungen ist. Wie die kleinen Kinder haben wir im Wasser geplanscht und rumgeschrien. Selbst andere Fotografen haben wir mit unserer gänzlich unhanseatischen Wasserplanschparty angezogen. Wundert mich, dass wir nicht in der Mopo gelandet sind. Dabei sind natürlich jede Menge Bilder entstanden. Und nun ratet mal, über welche Bilder wir uns anschließend am meisten gefreut haben? Es sind die Erinnerungen an dieses gemeinsame Erlebnis. Den ganzen Tag schwitzend wie die Ochsen durch Hamburg gelatscht und am Ende sind sogar die Mädels mit voller Montur in die Elbe gesprungen, ohne teilweise Wechselklamotten dabei zu haben. Ein unglaublich schönes Erlebnis, das noch mit einer Kiste Bier am Strand begossen wurde.

Auch wenn es auf den Fotos anders aussieht, so stehe ich selbst nicht gerne vor der Kamera. Es fühlt sich irgendwie komisch an. Aber über die Jahre habe ich gelernt, dass ich mit großartigen Erinnerungen belohnt werde, wenn ich mich einfach mal drauf einlasse und mich notfalls auch zum Spacken mache. Auf Kuba und in Namibia hatte ich meinen Buddy Alex dabei. Der macht permanent Selfies von uns und hält mir auch ganz oft die Kamera mitten in die Fresse. In dem Moment muss ich das meistens nicht haben, dann wenn ich mal wieder wie der buckelige Glöckner mit meiner Kamera durch den Busch trample. Aber mit etwas Abstand sind das die Erinnerungen, die Bilder, die wir uns immer wieder angucken und die unsere gemeinsamen Reisen festhalten.

Diese Fotos interessieren oft nur einen kleinen Kreis von Menschen, meistens nur diejenigen, die dabei waren. Aber für die sind diese Bilder umso wichtiger. Stellt Euch vor, Ihr macht eine Reise und es gibt nicht ein Erinnerungsbild mit Euch von dieser Reise. Ich persönlich fände das sehr schade. Umso geiler ist es dann, wenn man mit anderen Fotografen unterwegs ist und diese Erinnerungsbilder nicht die schlecht belichteten, kacke geschnittenen und mit furchtbarem Filter belegten Handyknipsbilder sind, sondern halt auch eine geile Qualität haben.

Auf unserer Fotoschnack-Tour waren natürlich auch einige Teilnehmer dabei, die kein großes Interesse daran hatten, selbst fotografiert zu werden. Kann ich voll verstehen. Aber einige haben dann einfach gesagt „scheiß drauf, ich mache mit“ und wurden mit coolen Fotos belohnt, sei es auch nur ein neues Profilbild.

Manche Fotos empfinden wir im Moment der Entstehung vielleicht eher unangenehm. Aber wenn man diese Bilder nach vielen Jahren hervor holt, dann entfalten sie ihre ganze Wirkung. Dann kommen Erinnerungen hoch an eine vergangene Zeit, eine geile Zeit mit Freunden. Das ist genau das, was Fotografie kann und für mich einen wichtigen Teil davon ausmacht.

When we were young …

Die Fotocredits für das Titelbild gehen an Inka von Blickgewinkelt. Danke für das coole Bild.

 

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Gute Fotos sind Teamwork

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Eine häufig gestellte Frage ist, wie ich Models anleite, bzw. wie ich Menschen umgehe, die keine Erfahrung vor der Kamera haben. Darum geht es im heutigen Video.

Ich bin kein Freund davon die Menschen vor meiner Kamera mit Anweisungen zu bombardieren. Sage ich „Guck mal link“, gucken sie nach link. Sage ich „Guck mal nach rechts“, so schauen sie nach rechts und warten danach so lange, bis ich eine neue Anweisung gebe. Am Ende fotografiere ich jemanden, der versucht meine Anweisungen umzusetzen, aber nicht den Menschen so, wie er sonst ist. Daher ist der Kern beim Umgang mit Menschen vor der Kamera, das Miteinander. Das hat gar nichts mit Fotografie zu tun. Es geht einfach darum, dass sich beide wohl fühlen. Ich sage immer: Das schlimmste, was jemand vor der Kamera tun kann, ist Nichts. Irgendwie muss in die Geschichte Bewegung rein. Die sollte aber vom Model kommen. Dazu versuche ich die Leute zu ermutigen. Einfach mitmachen, einfach irgendetwas, einfach Spaß machen. Vielleicht kommt da viel Ausschuß bei raus, aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit werden auch Bilder dabei sein, die man durch eine Anweisung nicht so bekommen hätte. Der Klassiker ist zu sagen „Lach mal“. Daran ist leider nichts lustig und daher wird man auch nur ein verkrampftes Lächeln bekommen, das weit weg von Natürlichkeit ist.

Aber schaut einfach mal ins Video rein, ich will hier nicht alles vorweg nehmen. Mehr Videos auf meinem Youtube-Kanal.

Psst: Das Thema behandle ich auch in meinem neuen Buch. Das war jetzt Werbung 😉

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Wie tickt die Belichtungsautomatik in der Kamera?

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Heute gibt es mal wieder etwas Anfängerwissen. Die Frage ob man manuell oder mit einer Automatik fotografiert ist für mich in erster Linie davon abhängig was ich gerade fotografiere. Beides hat Vor- und Nachteile. Manuell ist genauer und auch über mehrere Bilder hinweg gleichmäßiger. Dafür bin ich mit Hilfe der Belichtungsautomatik schneller. Manchmal trifft die Automatik aber die Belichtung nicht zu 100% und dazu ist es ganz hilfreich, wenn man in etwa weiß, wie so ein Belichtungsmesser in einer Kamera eigentlich tickt. Ich will Euch mit einem kleinen Versuch mal zeigen, warum sie bei manchen Bildern Volltreffer liefert und manchmal auch total daneben liegt. Viel Spaß mit dem Video.

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Die sieben kultigsten Analogkameras

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Vielleicht war früher nicht alles besser, aber zumindest habe ich das Gefühl, dass die Kameramodelle damals vielfältiger waren. Blickt man mal zurück, was es alles für kultige Analogkameras gab, kann man schon ins Schwärmen kommen. Ich habe mal gemeinsam mit Stephan Spiegelberg in unserem Fundus gekramt und ein paar Modell herausgesucht, die ich persönlich für sehr kultig oder ikonisch halte. Das ist natürlich eine sehr subjektive Liste. Leider habe ich auch nicht auf alle Kameras Zugriff, so dass sich die Liste sicherlich unendlich erweitern oder ändern liesse. Aber das sind immerhin ein paar Analogkameras, die ich persönlich ganz reizvoll finde.

Ich bin sehr gespannt, wie Eure Favoritenliste aussehen würde. Vielleicht wird ja irgendwann ein zweiter Teil draus.

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Schauspielerin Miriam Lahnstein

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Eine reine Bildstrecke habe ich ja schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr hier im Blog gezeigt. Heute will ich daher zur Abwechslung mal wieder ein paar Bilder zeigen. Keinen großen Schnickschnack und keine große Story. Es war ein Shooting mit der Schauspielerin Miriam Lahnstein. Natürlich war es kalt und windig, wie sich das eben für Hamburg gehört. Daher haben wir uns dann auch relativ schnell ins Studio verkrümelt 😉

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Behind the Scenes – Motorrad Shooting im Hafen inkl. Lightroom Bearbeitung

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Ich habe mich mit einem Biker-Pärchen im Hafen getroffen, um ein paar Fotos zu machen. Es war ein Just4Fun-Shooting, so dass es auch keinen Plan gab was zu tun ist. Wir haben einfach losgelegt und ich habe etwas probiert. Um ehrlich zu sein, mag ich diese Planlosigkeit ganz gerne. Einfach mal sehen, was einem so einfällt. Wenn man am Ende mit fünf schönen Bildern nach Hause geht, dann ist alles tutti.

Wir haben einfach mal die Kamera mitlaufen lassen, um Euch ein paar Eindrücke von dem Shooting zu geben. Das ist dann aber doch relativ kurz geworden, da ja niemand minutenlang gucken will, wie ich einfach nur den Auslöser drücke. Darum gibt es nach den Impressionen noch etwas Bildbearbeitung in Lightroom und ganz am Ende die Ergebnisse inkl. Exifdaten.

Wenn Euch diese Art von Videos mit einem kleinen Blick hinter die Kulissen gefällt, dann lasst mal einen Daumen hoch da oder abonniert den Kanal. Dann gibt es davon demnächst vielleicht mehr.

Unten findet Ihr auch noch einmal eine Auswahl der Bilder zum ganz in Ruhe durchklicken.

Vortrag „Manche Fehler muss man selber machen“ im Leica Store Wetzlar

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Letze Woche war ich im Leica Store Wetzlar, um dort zwei Vorträge zu halten. Einer davon hat den gleichen Titel, wie mein Buch „Manche Fehler muss man selber machen“. Darin erzähle ich etwas über meine Art zu fotografieren und meine Philosophie im Umgang mit Menschen vor der Kamera. Den Vortrag habe ich aufgezeichnet und nun bei Youtube bereit gestellt.

Falls Ihr Interesse an dem Buch habt, dann findet Ihr das hier.

Viel Spaß mit dem Vortrag. Der zweite Vortrag, über Kuba,  kommt übrigens Mitte Juli.


„Ugly“ Location Challenge 2 – aus zufälligen Locations gute Fotos machen

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2016 hatte ich gemeinsam mit Maria das Video „Ugly Location, Bad Light Challenge“ aufgenommen. Das Video kam damals erstaunlich gut an und daher haben wir die Grundidee wieder aufgegriffen. Dieses mal wählen wir mehr oder weniger per Zufall eine Location aus und versuchen dann dort mit möglichst wenig Mitteln und vorhandenem Licht, möglichst gute Fotos zu machen.

In diesem Teil verschlägt es uns ins alte Land südlich der Elbe. Ehrlich gesagt ist die Location dieses mal aber nicht wirklich „ugly“, so dass sich die Challenge in Grenzen hält. Aber wer weiß, was nächstes mal dabei herauskommt. Viel Spaß mit dem zweiten Teil der „Ugly“ Location Challenge. Unten findet Ihr ein paar der Ergebnisse.

M, A, S oder P wie Profi. Welchen Kameramodus verwende ich?

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Es ist ein Klassiker unter den Fragen und sie wird mir sehr häufig gestellt. Welches Programm an der Kamera benutze ich eigentlich? Wer schon lange fotografiert, wird diese Frage wahrscheinlich trivial finden, aber um ehrlich zu sein, denke ich auch hin und wieder drüber nach, ob ich die Art zu fotografieren verändern könnte, um mir vielleicht das Leben etwas einfacher zu machen. Alles manuell einstellen und die volle Kontrolle haben oder doch auf eine Automatik vertrauen und dafür den Kopf frei haben für die Motivsuche und Bildgestaltung? Wie immer gibt es keine richtige oder falsche Antwort. Ich kann Euch lediglich sagen, wie ich es mache. Viel Spaß mit dem Video.

Man vs. Machine. Was sagt der Analog-Printer zum neuen SilverEfex 2.3?

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Die Nik Collection war mal eine große Nummer. Ich habe die Suite geliebt und viel damit gearbeitet. Aber irgendwie habe ich sie dann auch auf der Odyssee über Google hin zu DxO aus den Augen verloren. Ich habe mich gefreut, als ich hörte, dass eine neue Version gibt und mir die natürlich gleich angeschaut. Genau genommen hat sich aber nur bei Silver Efex etwas geändert. Genauer genommen sind nur ein paar Presets hinzu gekommen. Aber gut, wenn diese ordentlich was taugen, warum nicht. Ich habe nichts gegen eine gute Filmsimulation. Schaut Euch an, wie sich die Filmsimulationen unter dem Auge von Analog-Printer Oliver Rolf geschlagen haben.

Analoge Fotos in der eigenen Dunkelkammer selbst vergrößern

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Hier kommt der langersehnte zweite Teil unserer kleinen Analog-Reihe. Im ersten Teil hatten wir gezeigt, wie Ihr Schwarzweiss-Filme selbst entwickeln könnt. Nun bin ich wieder bei Olli und wir zeigen in seiner Dunkelkammer, wie man die Negative zu Papier bringt und Fotos selbst vergrößert.

Viel Spaß damit und denkt daran: Sharing is Caring. Gebt ein wenig Support, damit wir auch weiter solche Videos machen können und nicht nur irgendwelche Werbevideos.

Webseite von Olli.

Manuell fokussieren mit der Leica M

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Wie ihr wisst, fotografiere ich seit einigen Jahren viel mit der Leica M, aktuell ist es genau genommen die M10, davor die M240. Anfangs war ich echt skeptisch, ob das mit dem manuellen Fokussieren gut klappt, aber nach einiger Zeit hatte ich mich richtig gut dran gewöhnt. Aus dem Grund möchte ich in diesem Video mal ein wenig über das Fokussieren mit den Leica M Kameras erzählen.

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