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Dass Smartphones zu den meist benutzten und beliebtesten Kameras gehören muss ich Euch nicht erzählen. Die Dinger sind mittlerweile echt gut. Allerdings stellt das Angebot an Apps mittlerweile einen vollkommen undurchsichtigen und überfluteten Dschungel dar. Da muss man erst mal die besten für sich heraus finden.
Heute möchte ich Euch meine 10 Lieblings-Fotografie-Apps vorstellen. Dabei habe ich mal die Evergreens wie Instagram und Snapseed aussen vor gelassen, denn die dürfte wohl eh jeder kennen. Es ist eine Mischung aus Apps zur Aufnahme und Bearbeitung von Fotos. Aber auch einige Helferlein für die Fotografie mit der grossen Kamera sind dabei.
Viel Spaß mit meiner persönlichen Best Of Liste. Über Eure persönlichen Tipps und Favoriten freue ich mich in den Kommentaren.
1. Facetune (iOS und Android)
Eine der größten Überraschungen ist Facetune für mich. Mein erster Gedanke war: “was für ein Schwachsinn, eine App zur Gesichtsretusche”. Ich konnte mir irgendwie nicht vorstellen, dass da was brauchbares heraus kommt und habe die App für ein Gimmick gehalten. Genau das Gegenteil ist aber der Fall. Facetune macht richtig Spaß und die Ergebnisse können sehr ansehnlich sein. Ich sage “können”, denn genau wie in anderen Bildbearbeitungsprogrammen gilt: “weniger ist mehr”. Es stehen diverse Funktionen zur Optimierung bereit. Mit Aufhellen lassen sich z.B. Augenränder aufhellen, Glätten macht die Haut schön ohne dabei zu aggressiv zu sein, Details entspricht der Klarheit aus Lightroom, Umformen kennen wir als Verflüssigen in Photoshop, Überlagern arbeitet wie der Reparaturpinsel in Lightroom, Töne trägt Make Up auf. Dazu existieren noch Filter, die gar nicht so übel sind und teilweise ganz brauchbare Tonungen anbieten. Auch eine Textturüberlagerung oder Linseneffekte sind möglich.
In Facetune verliert man sich sehr schnell, wenn man einmal angefangen hat. Man kann hier jedes Gesicht verunstalten, aber hat man sich ein wenig damit beschäftigt, ist es ein echter Gewinn für jeden Selfiefreund. Ich war überrascht, was man mit einer App für € 3,59 anstellen kann.
Mehr Infos zur App auf der Homepage von Facetune. Dort finden sich auch Links in den Appstore und Playstore.
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Eine Quickie-Vorher/Nachher. Ich weiss, das Problem liegt eher an der Modelwahl ![;-)]()
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2. Simply B & W (iOS)
Wer Schwarz/Weiß genauso mag wie ich, sollte sich mal Simply B & W anschauen. Die App kommt mit einigen Standardvorgaben in Schwarz/Weiß ums Eck, die durchaus gefallen. Selbstverständlich lassen sich Helligkeit, Kontrast und Körnung justieren. Ebenso könnt Ihr einen Farbfilter setzen und Rahmen hinzufügen. Ansonsten gibt es gar nicht so viel Spielknöpfe in der App. Mich haben vor allem die guten Ergebnisse out of the box überrascht. Oft genug schiesse ich ein Bild und will es mal eben schnell in S/W konvertieren. Simply B & W trifft dabei meinen Geschmack. Dazu ist die App noch kostenlos. Zugreifen!
Link in den Appstore.
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3. VSCOcam (iOS und Android)
Die Jungs von VSCO haben es echt raus. Neben den beliebten Presets für Lightroom, haben sie auch eine sehr schicke Kamerapp gebastelt. Ich stiess darauf, weil ich eine App suchte, die mir manuelle Einstellmöglichkeiten erlaubt. Genau das bietet VSCOcam und noch einiges mehr. Neben der reinen Fotografierfunktion bietet die App auch diverse Filter und die haben es in sich. Daneben können die Standard-Instagram-Filter einpacken. VSCO versucht alte Analogfilme nachzubilden, was auch sehr gut gelingt. Die App dürfte vor allem bei all denen Freunde finden, die den Analog-Look gerne mögen. Was mir sehr positiv aufgefallen ist, sind die Bearbeitungsmöglichkeiten. Dort kann ich nämlich auch Lichter und Schatten wiederherstellen. Sehr fein. Was mir nicht so gut gefällt ist die Bedienung. Die Oberfläche ist zwar sehr modern, aber die Icons nicht unbedingt intuitiv. Da muss ich bei einigen erst einmal drauf klicken um herauszufinden, was dahinter steckt. Aber das ist zu verschmerzen, vor allem angesichts des Preises in Höhe von 0,00 € für die App. VSCO bietet dennoch die Möglichkeit Geld auszugeben, indem man weitere Filmpresets nachordert. Die haben aber alle die gewohnte Qualität, die auch die Lightroom-Presets vorweisen. Wer auch bei Instagram ist, der kann die Bilder aus VSCO direkt in Instagram öffnen und von dort teilen. Mich findet Ihr übrigens auch bei Instagram unter dem Usernamen Neunzehn72.
VSCO bekommt beide Daumen hoch und ist ein Must Have für alle, die zu faul sind analog zu fotografieren, aber dennoch den Look haben möchten ![:-)]()
Link zur Webseite von VSCOcam.
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4. Diptic (iOS)
Ich liebe Diptic, leide denke ich viel zu selten daran die App zu nutzen. Manchmal machen wir bei Fotoshootings ein paar “Behind The Scenes”-Fotos und sowas lässt sich dann wunderbar zu einem Diptic zusammenfassen. Jedes einzelne Foto ist vielleicht nicht so besonders interessant, aber alle zusammen geben eine kleine Story. Es gibt jede Menge Apps, mit denen man diese kleinen Kollagen erstellen kann. Ich mag aber am liebsten Diptic. Sie scheint mir alle wichtigen Funktionen zu haben, ist einfach zu bedienen und hat eine hübsche Oberfläche. Die App kostet 0,89 € und das geht voll in Ordnung. Einige andere sind kostenlos, dafür wird man aber oft mit In-App-Käufen genervt. Ich denke ansonsten muss man hier nicht weiter viel erklären. Diptic gibt es nur für iOS, aber für Android dürften sich auch genügend Alternativen finden.
Link zur Webseite von Diptic
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5. PhotoPills (iOS)
PhotoPills ist der ganz heisse Scheiß unter den den Fotoapps. Mir wurde die App erst vor kurzem empfohlen und ich bin begeistert, was man damit machen kann. Da wäre zunächst mal die Bestimmung von Sonnen- und Mondstand. Bei der Sonne lassen sich auch Schattenlängen berechnen. Man bekommt so angezeigt welche Bereiche auf einer Karte hinter einem Berg im Schatten liegen. PhotoPills bietet auch ganz viel für Natur- und Landschaftsfotografen. Über ein Augmented Reality Display kann man z.B. anzeigen lassen wo sich die Milchstrasse befindet, so ist das Auffinden von bestimmten Sternen besonders einfach. Dazu empfehle ich Euch auch unseren Fotoschnack Nr. 20. Für Zeitraffer könnt Ihr den benötigten Speicherplatz berechnen lassen und es gibt ein paar klassische Funktionen, wie ein Belichtungs- und Schärfentieferechner.
PhotoPills ist extrem umfangreich und ich muss gestehen, dass ich es noch nicht komplett überblicke. Die App verdient wahrscheinlich einen eigenen Blogpost. Es macht richtig Spaß damit herum zu spielen. Etwas Zeit muss man sich aber wohl anfangs nehmen. Mit 8,99 € ist die App nicht die Günstigste, aber dafür bekommt man auch ein echtes Sahnestückchen.
Link zur Webseite von PhotoPills.
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6. Photometer (iOS)
Hin und wieder fotografiere ich gerne mit meiner alten SE 600 Polaroid Kamera. Ich liebe Polaroids und ich liebe diese Kamera. Aber sie hat keinen Belichtungsmesser. Da ich keine Lust habe einen Handbelichtungsmesser mitzuschleppen (ich würde ihn eh vergessen), helfe ich mir mit dem iPhone und der App Photometer. Man richtet die Kamera des iPhones auf das Motiv und bekommt die Belichtungswerte angezeigt. Verschiebt man einen Wert, so werden die anderen angepasst. Bei meiner Polaroid verwende ich z.B. gerne den alten Fuji FP-3000c mit ISO 3000 und stelle dann entsprechend ISO 3200 bei Photometer ein. ISO 3000 lässt sich nicht wählen, der Unterschied ist aber marginal. Ich bin wirklich überrascht von der Genauigkeit der App, bis jetzt lag sie selten grob daneben. Natürlich arbeitet sie nur mit Tages-, bzw. Dauerlicht, als Blitzbelichtungsmesser kann man sie nicht verwenden. 0,89 € geht voll in Ordnung, wenn man bedenkt, was ein Belichtungsmesser kosten würde. Wer Nostalgieverliebt ist, kann die Anzeige auch auf einen alten Belichtungsmesser umschalten. Die App ist zwar nicht so genau, wie ein richtiger Belichtungsmesser, tut aber seinen Dienst für meine Zwecke sehr gut.
Link in den App-Store.
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7. PhotoBuddy (iOS)
PhotoBuddy ist das schweizer Taschenmesser unter den Photo-Apps. Man bekommt mit dieser App für so ziemlich alles an fotografischer Mathematik Unterstützung. Da wären z.B. der klassische Schärfentieferechner, ein Belichtungszeitrechner oder Infos zu Sonnenauf- und Untergang. Wer auf den Button “mehr” klickt wird sogar mit Krimskrams wie einer Filmklappe, einem Bulbtimer oder einem Blitzrechner überrascht. Es sind sehr viele Funktionen drin und für den technisch ambitionierten Fotografen gibt es für schlappe 1,79 € tonnenweise Infos. Gehört meiner Meinung nach auf jedes Fotografen-iPhone.
Link in den App-Store.
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8. SKRWT (iOS)
Die Kamera gerade halten fällt mir mit dem iPhone zwar leichter als mit der Großen, aber dennoch kommt es häufig vor, dass etwas schief läuft, im wahrsten Sinne des Wortes. SKRWT ist eine kleine App zur Perspektivkorrektur von Fotos. Neben der horizontalen und vertikalen Perspektivkorrektur kann man auch drehen, croppen, Verkrümmung entfernen und stauchen/strecken. Ein sehr hilfreiches Tool für alle, die auch gerne mal Architektur fotografieren und die schiefen Bildchen direkt auf dem iPhone korrigieren möchten. Die App kostet 1,79 € und ist nur für iOS verfügbar.
Link zur Webseite von SKRWT
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9. 645 PRO Mk III (iOS)
645 Pro ist die Kameraapp, die bei mir am meisten echtes Kamerafeeling auslöst. Irgendwie fühlt sie sich vertraut an. Es existiert ein Moduswahlrad und Zeit/ISO lassen sich manuell einstellen. Blende ist auf dem iPhone fest vorgegeben. Neben dem üblichen JPG, kann 645 Pro auch ein unkomprimiertes TIFF speichern, das später per iTunes auf den Rechner übertragen werden muss. Nette Spielerei, allerdings haben diese Bilder auch nur 8 Bit. Das JPG lässt sich mit verschiedenen Filmfiltern belegen, die allesamt an Analogfilme angelehnt sind. Neben einem Zeitauslöser lässt sich auch der Weißabgleich auf eine Graukarte justieren. Diese App ist wirklich sehr cool, wenn man ein klein wenig Kamerafeeling aufkommen lassen möchte. Einziges Problem ist nur: Es gibt so viele gute Kameraapps und benutzen kann man immer nur eine ![;-)]()
Der Preis von 3,59 € ist angesichts des Funktionsumfangs ok.
Link zur Webseite von 645 PRO Mk III.
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10. ShutterSnitch (iOS)
Wer meinen Blog verfolgt weiss, dass ich ShutterSnitch schon sehr lange verwende. Im Laufe der Zeit wurde es ständig weiterentwickelt und ist rein von der Nutzungsdauer die von mir am häufigsten verwendete App. Zu ShutterSnitch kann man Bilder direkt von Kameras mit WLan-Modul übertragen. Dabei werden mittlerweile eine ganze Reihe an Modellen unterstützt. Ich habe erfolgreich die D4 mit WT-5, die D750 und die GH4 getestet, aber auch Sony und Canon stehen auf der Unterstützungsliste. Eigentlich sollte man meinen, dass die Kamerahersteller diese Funktion mit ihren Apps anbieten, aber leider ist dem nicht so, zumindest bietet kaum an Hersteller den gleichen Komfort wie ShutterSnitch. Die App bietet neben der reinen Anzeige von Fotos auch Gimmicks, wie automatischer Export zu Dropbox, Zenfolio oder per FTP. Am häufigsten habe ich ShutterSnitch als Display für den Kunden bei Shootings im Einsatz. Leider ist das WLan der D750 von der Reichweite so grottig, dass ich momentan auf den CamRanger umsteigen musste und somit die dazu gehörige App verwende.
Die App ist mit 16,99 € teurer als man das bei Apps gewohnt ist. Im professionellen Einsatz hat sich der Preis nach kürzester Zeit relativiert und ist angesichts der gelieferten Funktion schon fast lachhaft. Ist allerdings keine App, die jeder haben muss, sondern eher etwas für spezielle Anwendungsfälle.
Link zur Webseite von ShutterSnitch.
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